29. April 2025

Wer wird der neue Papst?

Kandidaten, Chancen und Einblicke ins Konklave 2025

Nach dem Tod von Papst Franziskus am 21. April 2025 blickt die Welt gespannt auf den Vatikan. Am 7. Mai beginnt das Konklave – die traditionsreiche Versammlung der Kardinäle zur Wahl eines neuen Oberhauptes der katholischen Kirche. Es ist eine Entscheidung von globaler Tragweite: Wer auch immer zum Papst gewählt wird, wird nicht nur die spirituelle Führung für mehr als eine Milliarde Gläubige übernehmen, sondern auch den Kurs der Kirche im 21. Jahrhundert mitbestimmen. Doch wer sind die aussichtsreichsten Kandidaten – und was passiert eigentlich im Konklave?

Wie funktioniert das Konklave?

Das Konklave ist der streng abgeschirmte Wahlvorgang zur Bestimmung des neuen Papstes. Teilnehmen dürfen alle Kardinäle unter 80 Jahren – im aktuellen Fall sind das 135 Männer aus der ganzen Welt. Nach einer feierlichen Messe ziehen sie in die Sixtinische Kapelle ein, wo sie bis zur Entscheidung verbleiben. Kontakt zur Außenwelt ist verboten.

Jeder Wahltag besteht aus bis zu vier Abstimmungen. Gewählt ist derjenige Kandidat, der eine Zweidrittelmehrheit erhält. Nach jeder Abstimmung werden die Stimmzettel verbrannt. Steigt schwarzer Rauch auf, war der Wahlgang erfolglos – weißer Rauch bedeutet: Habemus Papam! Dann erscheint der neue Papst traditionell auf dem Balkon des Petersdoms.

Die Favoriten: Wer hat reale Chancen?

Kardinal Pietro Parolin – der Vatikan-Insider

Alter: 70 | Herkunft: Italien
Parolin ist als Kardinalstaatssekretär einer der mächtigsten Männer im Vatikan und galt schon unter Franziskus als rechte Hand. Seine diplomatische Erfahrung und seine Nähe zur Kurie machen ihn zu einem starken Kandidaten – allerdings könnte seine italienische Herkunft auch ein Nachteil sein, da viele Kardinäle einen globaleren Papst bevorzugen.

Kardinal Luis Antonio Tagle – der weltoffene Theologe

Alter: 66 | Herkunft: Philippinen
Tagle ist einer der prominentesten asiatischen Kirchenmänner und ein überzeugter Anhänger des franziskanischen Reformkurses. Seine Bescheidenheit, pastorale Ausstrahlung und internationale Erfahrung (u.a. im Dikasterium für Evangelisierung) machen ihn zu einem echten Favoriten – besonders unter Kardinälen, die Kontinuität statt Bruch wollen.

Kardinal Matteo Zuppi – der Papst der Armen?

Alter: 68 | Herkunft: Italien
Zuppi ist Erzbischof von Bologna und in Italien sehr populär. Als Vertreter einer sozial engagierten Kirche und Unterstützer von Franziskus’ Linie könnte er der Papst der „kleinen Leute“ werden. Seine Nähe zur Bewegung Sant’Egidio, sein Humor und sein Pragmatismus werden geschätzt.

Kardinal Fridolin Ambongo Besungu – die afrikanische Hoffnung

Alter: 65 | Herkunft: Demokratische Republik Kongo
Als Präsident der afrikanischen Bischofskonferenz bringt Besungu die Stimme eines Kontinents ein, auf dem das Christentum besonders stark wächst. Er vertritt konservative Positionen und könnte für viele Kardinäle einen willkommenen Gegenpol zu liberaleren Strömungen darstellen. Allerdings könnte sein Mangel an Kurienerfahrung hinderlich sein.

Kardinal Jean-Claude Hollerich – der europäische Reformer

Alter: 66 | Herkunft: Luxemburg
Hollerich ist Jesuit, Erzbischof von Luxemburg und Koordinator des weltweiten Synodalen Prozesses. Er steht für eine offene, dialogbereite Kirche und setzt sich für strukturelle Reformen ein. Seine Ansichten zur Rolle der Frau und zu ethischen Fragen machen ihn jedoch für konservative Kreise angreifbar.

Welche Faktoren bestimmen die Wahl?

Die Wahl eines Papstes folgt keinem festen Fahrplan – sie ist das Ergebnis zahlreicher Überlegungen, Machtverhältnisse und Gebetsentscheidungen. Einige entscheidende Faktoren:

  • Herkunft: Nach einem Papst aus Lateinamerika wird über Kandidaten aus Afrika oder Asien diskutiert – Regionen, in denen die katholische Kirche stark wächst.
  • Richtung: Setzen die Kardinäle auf Kontinuität mit Franziskus (z. B. Tagle, Zuppi) oder wünschen sie eine konservativere Neuausrichtung (z. B. Besungu)?
  • Kurienerfahrung: Kandidaten mit Verwaltungserfahrung und Verbindungen innerhalb des Vatikans haben strategische Vorteile.
  • Charisma & Dialogfähigkeit: Der neue Papst muss in einer globalisierten Welt Brücken bauen – innerhalb der Kirche und darüber hinaus.

Ausblick: Ein entscheidender Moment für die Kirche

Ob es wieder ein Papst „vom Ende der Welt“ wird – wie es Franziskus 2013 genannt wurde – ist offen. Klar ist jedoch: Die katholische Kirche steht vor großen Herausforderungen – Missbrauchsskandale, Priestermangel, Glaubensverluste in Europa, neue Rollenbilder. Der neue Papst wird Antworten geben müssen – geistlich, politisch, und menschlich.

Der nächste Pontifex wird nicht nur Glaubensführer, sondern auch Reformer, Diplomat, Seelsorger und Visionär sein müssen. Wer das sein wird, entscheidet sich vielleicht schon in wenigen Tagen.

Was denkst du? Welcher Kandidat wäre deiner Meinung nach die richtige Wahl für die katholische Kirche im Jahr 2025? Teile gerne deine Meinung in den Kommentaren.

Hauke

Ich bin Hauke. Blogger, Texter, Papa. Ich blogge hauptsächlich hier auf tagestexte.de. Zudem findet man mich auf Facebook, Twitter und Instagram.

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