Deutschland steht vor einer massiven Hitzewelle. Meteorologen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) warnen vor außergewöhnlich hohen Temperaturen in vielen Regionen. Die Belastung für Mensch und Umwelt könnte in den kommenden Tagen drastisch steigen – ein Temperaturrekord ist laut DWD nicht ausgeschlossen.
Gefährliche Hitzebelastung – DWD hält Temperaturrekord für möglich
Bereits am Sonntag wurde in Saarbrücken-Burbach mit 36,2 Grad Celsius die bisher höchste Temperatur des Jahres gemessen. Doch das war offenbar nur der Anfang. Der DWD prognostiziert für Montag und Dienstag noch deutlich höhere Werte, insbesondere im Süden und Osten Deutschlands. In Berlin, der Lausitz und rund um Dresden könnten sogar Temperaturen nahe 40 Grad erreicht werden. Meteorologe Martin Jonas schließt einen neuen Allzeit-Temperaturrekord für Deutschland nicht aus.
Ungewöhnlich warme Nächte erschweren Abkühlung
Besonders belastend sind nicht nur die hohen Tageswerte, sondern auch die ausbleibende nächtliche Abkühlung. In vielen Regionen bleiben die Temperaturen auch in der Nacht deutlich über 20 Grad. Diese sogenannte Tropennacht verhindert die Erholung des Körpers und erhöht das gesundheitliche Risiko zusätzlich. Vor allem ältere Menschen, chronisch Kranke, Schwangere und Kleinkinder sind betroffen.
DWD stuft Hitze als stark bis extrem belastend ein
Der Deutsche Wetterdienst spricht bereits von „starker Wärmebelastung“ – bei gefühlten Temperaturen ab etwa 32 Grad. Bei Werten über 38 Grad ist von „extremer Wärmebelastung“ die Rede. Auch die UV-Belastung ist in vielen Landesteilen sehr hoch. Der UV-Index erreicht Spitzenwerte zwischen 8 und 9, was als sehr hoch gilt. Ein ausreichender Schutz der Haut und der Augen ist damit unerlässlich.
Warnung vor gesundheitlichen Folgen
Hohe Temperaturen erhöhen das Risiko für Kreislaufprobleme, Hitzeschläge und Dehydrierung. Besonders problematisch ist, dass der menschliche Körper bei großer Hitze schneller an seine Belastungsgrenzen kommt – selbst bei alltäglichen Aktivitäten. Laut Umweltbundesamt sterben in Deutschland jährlich mehrere tausend Menschen an den Folgen extremer Hitze. Diese Zahlen könnten durch den Klimawandel weiter steigen.
Schutzmaßnahmen sind laut DWD unbedingt erforderlich
Der DWD mahnt eindringlich zur Vorsicht. Als zentrale Schutzmaßnahmen gelten: körperliche Anstrengung im Freien vermeiden, ausreichend trinken, möglichst in kühlen Räumen aufhalten, direkte Sonne meiden, Haut bedecken und Sonnenschutzmittel verwenden. Auch wer sich gesund fühlt, sollte diese Empfehlungen ernst nehmen, da sich die Auswirkungen der Hitze oft schleichend zeigen.
Ausblick: Auch Unwetter möglich
Im Laufe der Woche ist zudem mit einer zunehmenden Gewitterneigung zu rechnen. Vor allem im südlichen Schwarzwald und am Alpenrand könnten sich im Tagesverlauf teils schwere Gewitter mit Starkregen und Hagel bilden. Damit wächst auch die Gefahr von wetterbedingten Schäden.
Die derzeitige Hitzewelle ist kein isoliertes Ereignis mehr, sondern Ausdruck eines sich verändernden Klimas mit zunehmenden Extremwetterlagen. Der DWD macht deutlich: Wer gesundheitliche Risiken vermeiden will, muss sich jetzt schützen. Besonders ältere und gesundheitlich vorbelastete Menschen sollten von ihrem Umfeld unterstützt werden. Die nächsten Tage erfordern Aufmerksamkeit, Rücksicht und Vorbereitung.